Abstract
Die Bewertung von Projekten im Rahmen von Kosten-Nutzen-Analysen erfordert quantitative Input-Informationen zu den Kosten von Verkehrsunfällen. In der deutschen Bewertungspraxis werden bislang ausschließlich die mittel-und unmittelbar anfallenden monetären Folgen von Verkehrsunfäl-len quantitativ berücksichtigt, während die immateriellen Folgen wie Schmerz, Leid, Verlust an Le-bensqualität bzw. die Zahlungsbereitschaft der Bevölkerung zur Verringerung/Vermeidung dieser Folgen unberücksichtigt bleiben.Der vorliegende Beitrag fasst den heutigen Stand der Forschung zur Quantifizierung von Zahlungsbe-reitschaften für die Verkehrssicherheit durch eine umfassende und systematische Übersicht der wis-senschaftlichen Literatur zusammen. Die Verfahren hedonische Preisbildung, kontingente Bewer-tungsmethode und Stated-Choice (SC) werden hinsichtlich ihrer theoretischenFundierung, der ver-wendeten methodischen Ansätze (Art der Befragung, Modellierung etc.) und der Anwendungserfah-rungen untersucht. Unter den verfügbaren Verfahren stellen die SC-Methoden den heutigenState-of-the-Art in der For-schung zur Ermittlung der Zahlungsbereitschaft der Bevölkerung für nicht marktfähige Güter dar. Allerdings liegen die meisten Anwendungserfahrungen mit SC-Ansätzen bislang für die Bewertung der Reisezeit und der Zuverlässigkeit vor. Zusammenfassend ist festzustellen, dass im Laufe der letzten Jahre eine Lücke zwischen dem Stand der Forschung (SC-Methoden) und dem Stand der Praxis (andere Methoden) entstanden ist, die mit Anwendungserfahrungen gefüllt werden sollte. Insbesondere für Deutschland liegt ein wesentlicher Forschungsbedarf vor
Original language | German |
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Pages (from-to) | 260-287 |
Number of pages | 28 |
Journal | Zeitschrift für Verkehrswissenschaft |
Volume | 84 |
Issue number | 3 |
Publication status | Published - 2013 |
Externally published | Yes |