Abstract
Im Rahmen von Migration ergibt sich insbesondere für Geflüchtete ein erhöhtes Risiko von ungünstigen Entwicklungen und Adaptationsverläufen, da sie nicht nur mit allgemeinen Herausforderungen der Anpassung an einen neuen kulturellen Kontext konfrontiert sind, sondern auch mit spezifischen Erfahrungen im Herkunftsland oder auf der Flucht, die potenziell traumatisch sein können. Dennoch zeigen sich signifikante psychische Beeinträchtigungen in der Folge nur bei einem Teil der Geflüchteten. Das Konzept der Resilienz, das in den letzten Jahren nicht nur in Bereichen der klinischen Psychologie, sondern auch in der entwicklungspsychologischen Forschung und verwandten Disziplinen zunehmend an Bedeutung gewonnen hat, scheint besonders fruchtbar, um solche interindividuellen Unterschiede im Umgang mit Flucht- und Migrationserfahrungen zu erforschen. Nach einer kurzen Einführung in die Arten der Migration und damit zusammenhängende Herausforderungen befasst sich der vorliegende Beitrag mit Resilienz im Kontext von Migration und Flucht, wobei eine kritische Auseinandersetzung mit stark auf individuelle Faktoren fokussierten Konzeptualisierungen angestrebt und eine stärker systemische Sichtweise vorgeschlagen wird, wie sie auch neueren Ansätzen zur psychologischen Resilienz entspricht.
Original language | German |
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Title of host publication | Handbuch Stress und Kultur |
Publisher | Springer |
Number of pages | 15 |
ISBN (Electronic) | 978-3-658-27825-0 |
ISBN (Print) | 978-3-658-27825-0 |
DOIs | |
Publication status | Published - 5 Feb 2021 |
Externally published | Yes |