Abstract
Hintergrund: Metaanalysen zeigen die Wirksamkeit traumafokussierter Verfahren für Geflüchtete. Für die Cognitive Processing Therapy (CPT) liegt bei dieser Population in Deutschland bisher keine empirische Machbarkeitsprüfung vor.
Patient*innen und Methoden: Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie erhielten 16 Geflüchtete mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) unter klinischen Routinebedingungen drei diagnostische Vorgespräche, fünf probatorische Sitzungen, zwölf Doppelsitzungen (100 Minuten) CPT sowie bis zu vier optionale Krisensitzungen. Vor und nach der Therapie wurde die PTBS-Symptomatik erhoben. Qualitative Nachbefragungen mit Patient*innen und Therapeut*innen wurden durchgeführt.
Ergebnisse: Insgesamt neun von 16 Patient*innen brachen die Therapie vorzeitig ab. Innerhalb der Completer-Stichprobe (Per-protocol-Analyse) zeigten sich mittelgroße, aber nicht signifikante Effekte auf die PTBS-Symptomatik (d = 0,75; M[CAPSprä] = 39,33 [SD = 10,89]; M[CAPSpost] = 22,50 [SD = 15,16]). Patient*innen und Therapeut*innen berichteten eine Reihe von Hürden in der Therapiedurchführung.
Diskussionen: Die vorliegende Machbarkeitsstudie verzeichnete eine für die CPT ungewöhnlich hohe Abbruchquote. Diese lässt sich möglicherweise auf die mangelnde Passung des Verfahrens für Patient*innen mit geringer Schreib- und Lesekompetenz oder hoher psychosozialer Belastung zurückführen. Implikationen für die Behandlung Geflüchteter bezüglich der Wahl des Behandlungsverfahrens, der Motivationsklärung und der Rahmenbedingungen werden diskutiert.
Schlussfolgerungen: Während breite empirische Evidenz für traumafokussierte Verfahren bei Geflüchteten vorliegt, ist die Standard-CPT möglicherweise nur für Subgruppen dieser Population geeignet. Eine Vereinfachung der CPT-Materialien und eine vorherige Motivationsklärung erscheinen notwendig.
Patient*innen und Methoden: Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie erhielten 16 Geflüchtete mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) unter klinischen Routinebedingungen drei diagnostische Vorgespräche, fünf probatorische Sitzungen, zwölf Doppelsitzungen (100 Minuten) CPT sowie bis zu vier optionale Krisensitzungen. Vor und nach der Therapie wurde die PTBS-Symptomatik erhoben. Qualitative Nachbefragungen mit Patient*innen und Therapeut*innen wurden durchgeführt.
Ergebnisse: Insgesamt neun von 16 Patient*innen brachen die Therapie vorzeitig ab. Innerhalb der Completer-Stichprobe (Per-protocol-Analyse) zeigten sich mittelgroße, aber nicht signifikante Effekte auf die PTBS-Symptomatik (d = 0,75; M[CAPSprä] = 39,33 [SD = 10,89]; M[CAPSpost] = 22,50 [SD = 15,16]). Patient*innen und Therapeut*innen berichteten eine Reihe von Hürden in der Therapiedurchführung.
Diskussionen: Die vorliegende Machbarkeitsstudie verzeichnete eine für die CPT ungewöhnlich hohe Abbruchquote. Diese lässt sich möglicherweise auf die mangelnde Passung des Verfahrens für Patient*innen mit geringer Schreib- und Lesekompetenz oder hoher psychosozialer Belastung zurückführen. Implikationen für die Behandlung Geflüchteter bezüglich der Wahl des Behandlungsverfahrens, der Motivationsklärung und der Rahmenbedingungen werden diskutiert.
Schlussfolgerungen: Während breite empirische Evidenz für traumafokussierte Verfahren bei Geflüchteten vorliegt, ist die Standard-CPT möglicherweise nur für Subgruppen dieser Population geeignet. Eine Vereinfachung der CPT-Materialien und eine vorherige Motivationsklärung erscheinen notwendig.
Original language | German |
---|---|
Pages (from-to) | 298–311 |
Journal | Verhaltenstherapie |
Volume | 31 |
Issue number | 4 |
DOIs | |
Publication status | Published - Dec 2021 |
Externally published | Yes |