TY - JOUR
T1 - Das Verhältnis von Nichtregierungsorganisationen und privaten Unternehmen in der globalen Umwelt‑, Menschenrechts- und Sicherheitspolitik
T2 - The relationship between nongovernmental organizations and private corporations in global environmental, human rights and security politics
AU - Hickmann, Thomas
AU - Prem, Berenike
PY - 2021/6
Y1 - 2021/6
N2 - In der Literatur herrscht weitgehend Einigkeit, dass sich das Verhältnis von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und privaten Unternehmen in den vergangenen Jahren erweitert hat. Dennoch sind vergleichende Studien zur Interaktion zwischen beiden Akteursgruppen über verschiedene Politikfelder hinweg bislang selten. Gemeinsame Strukturen und Trends bleiben somit unterbeleuchtet. Der vorliegende Aufsatz untersucht daher das Verhältnis von NGOs und dem Unternehmenssektor in der globalen Umwelt‑, Menschenrechts- und Sicherheitspolitik. Die Analyse zeigt, dass einige Entwicklungen politikfeldspezifisch sind. So fällt der Protest von NGOs gegenüber der privaten Sicherheitsbranche relativ zahm aus. Zugleich beobachten wir einen politikfeldübergreifenden Trend, der sich in einer graduellen Funktionserweiterung von NGOs im Bemühen um normkonformes Unternehmenshandeln äußert. NGOs agieren dabei zunehmend als Ko-Regulierer, indem sie mit Unternehmensvertreter*innen in Multi-Stakeholder-Initiativen gemeinsame Regeln erarbeiten, deren Einhaltung überwachen und für deren Umsetzung sorgen. Unsere Analyse mündet in der These, dass dieser Wandel durch die Diffusion eines globalen Skripts begriffen werden kann, das die Einbindung privatwirtschaftlicher Akteure zur Lösung globaler Probleme vorsieht.
AB - In der Literatur herrscht weitgehend Einigkeit, dass sich das Verhältnis von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und privaten Unternehmen in den vergangenen Jahren erweitert hat. Dennoch sind vergleichende Studien zur Interaktion zwischen beiden Akteursgruppen über verschiedene Politikfelder hinweg bislang selten. Gemeinsame Strukturen und Trends bleiben somit unterbeleuchtet. Der vorliegende Aufsatz untersucht daher das Verhältnis von NGOs und dem Unternehmenssektor in der globalen Umwelt‑, Menschenrechts- und Sicherheitspolitik. Die Analyse zeigt, dass einige Entwicklungen politikfeldspezifisch sind. So fällt der Protest von NGOs gegenüber der privaten Sicherheitsbranche relativ zahm aus. Zugleich beobachten wir einen politikfeldübergreifenden Trend, der sich in einer graduellen Funktionserweiterung von NGOs im Bemühen um normkonformes Unternehmenshandeln äußert. NGOs agieren dabei zunehmend als Ko-Regulierer, indem sie mit Unternehmensvertreter*innen in Multi-Stakeholder-Initiativen gemeinsame Regeln erarbeiten, deren Einhaltung überwachen und für deren Umsetzung sorgen. Unsere Analyse mündet in der These, dass dieser Wandel durch die Diffusion eines globalen Skripts begriffen werden kann, das die Einbindung privatwirtschaftlicher Akteure zur Lösung globaler Probleme vorsieht.
KW - human rights policy
KW - non-governmenal organizations
KW - private companies
KW - environmental policy
KW - security policy
KW - global script
U2 - 10.1007/s41358-021-00268-1
DO - 10.1007/s41358-021-00268-1
M3 - Article
SN - 2366-2638
VL - 31
SP - 193
EP - 216
JO - Zeitschrift für Politikwissenschaft
JF - Zeitschrift für Politikwissenschaft
IS - 2
ER -